Wahlprogramm zum 50. Studierendenparlament

  • Transparenz in der studentischen und universitären Selbstverwaltung

  • Kostenfreie Bildung

  • Ausreichendes Angebot von Seminaren

  • Abschaffung von Zulassungskriterien

  • Open Source Software

  • Stärkung des Datenschutzes

  • Ausbau der studentischen Mitbestimmung

  • Open Access

  • Studentische Kultur und geistiges Eigentum

  • Transparenz in der studentischen und universitären Selbstverwaltung

    Wir setzen uns ein für eine uneingeschränkte Transparenz der Arbeit des AStA und auch des Studierendenparlaments. Das bedeutet, dass alle Entscheidungen einsehbar sind, aber auch die inhaltliche Arbeit nachvollziehbar ist. Erste Schritte in dieser Richtung, die unter Beteiligung der JLU-Piraten durch den amtierenden AStA erreicht worden sind – öffentlich zugängliche Live-Streams und Protokolle von Sitzungen des Studierendenparlaments und des AStA, eine aktuelle Homepage, die transparente Vergabe von Helferstunden – sollen verstetigt und weitergeführt werden. Zudem wollen wir uns auch für mehr Transparenz in der universitären Selbstverwaltung einsetzen, indem wir in den Gremien und in der Öffentlichkeit auf bestehende Misstände aufmerksam machen. Hinterzimmerpolitik soll der Vergangenheit angehören.

  • Kostenfreie Bildung

    Wissen ist Macht! Studiengebühren erschweren nachweislich den Zugang zu den Hochschulen. Entweder, weil sich viele die Gebühren schlicht nicht leisten können oder keine Lust haben, sich auf Jahre zu verschulden. Ein Zweitstudium wird mangels Anspruch auf das Darlehen oftmals nicht einmal mehr theoretisch möglich. Wir setzen uns ein für einen freien, insbesondere auch kostenlosen, Zugang zu Bildung und Information. Fehlentwicklungen in der Bildungspolitik, wie den aktuellen Kürzungen der Grundfinanzierung der staatlichen Universitäten im Rahmen des hessischen Hochschulpakts und der gleichzeitigen millionenschweren Förderung von privaten, kostenpflichtigen Hochschulen, muss entschieden entgegengesteuert werden.

  • Ausreichendes Angebot von Seminaren

    Unser Ziel ist, dass jedes Seminar, das angeboten wird auch besucht werden kann. Ggf. muss die Universität stark nachgefragte Seminare mehrfach anbieten. Das absolut ungerechte „Windhund“-Prinzip („first come, first serve“) soll in der Übergangszeit so schnell wie möglich durch eine ausgewogene Lösung ersetzt werden.

  • Abschaffung von Zulassungskriterien

    Wir setzen uns für ein Umdenken in der Bemessung der Studienplatzkapazitäten hin zu einem Studienplatzangebot, dass sich an der konkreten Nachfragesituation seitens der Studieninterressierten orientiert, ein. Kurz: Jedem, der studieren will, soll auch ein Studienplatz bereitgestellt werden. Dies gilt insbesondere für Masterstudiengänge. Jegliche Zugangsbeschränkungen sind Mangelwirtschaft und müssen durch ein ausreichendes Studienplatzangebot beseitigt werden.

  • Open Source Software

    Für die wichtigsten Anwendungen existiert millionenfach bewährte OpenSource-Soft\-ware. Diese kann von allen Nutzern ohne Lizenzkosten genutzt und weiterentwickelt werden. Offene Betriebssysteme und Anwendungen wie z.B. Linux und OpenOffice und deren Dateiformate sollten als Standardanwendungen in Lehrveranstaltungen genutzt werden. Wir setzten uns für eine sukzessive Umstellung auf OpenSource-Software und begleitende Schulungen in den wichtigsten Anwendungen. Hier liegt erhebliches Sparpotential, sowohl für Studierende, als auch für die Universität. Die Verantwortung für die Umsetzung dieser Vorhaben innerhalb der Verfassten Studierendenschaft und der Universität muss klar definiert werden.

  • Stärkung des Datenschutzes

    Mehr Aufmerksamkeit soll den Aspekten Datensparsamkeit und Transparenz gewidmet werden. Es soll einfach Auskunft darüber eingeholt werden können, welche Stelle, über welche Daten eines Studierenden verfügt. Missbrauch von sensiblen Datensätzen soll entschieden vorgebeugt werden.

  • Ausbau der studentischen Mitbestimmung

    Wir begrüßen es, dass es in Hessen noch so etwas wie studentische Mitbestimmung gibt. Allerdings ist der tatsächliche Einfluss der Studierenden sehr begrenzt. Unser Ziel ist mindestens eine gleichmäßig verteilte Sitzanzahl von Studierenden und sonstigen Entscheidungsgruppen, etwa Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern.

  • Open Access

    An der Universität Gießen werden viele Forschungsprojekte durchgeführt, die öffentlich finanziert werden. Schließlich widmet sich die Universität neben der Lehre vor allem der Forschung. Um so unverständlicher ist es aber, dass öffentliche, also von allen Steuerzahlern finanzierte, Forschungsergebnisse nicht öffentlich zugänglich sind. Vom Staat finanzierte Forschungen müssen für jeden nutzbar sein! Beispielsweise kann es nicht sein, dass Studierende Publikationen kaufen müssen, um Forschungsergebnisse ihrer eigenen Universität nutzen zu können.

  • Studentische Kultur und geistiges Eigentum

    Wir setzen uns ein für die Unterstützung unabhängiger studentischer und kommunaler Kulturinitiativen durch die Verfasste Studierendenschaft. Gerade solche Projekte, die dem gemeinschaftlichen Erarbeiten kreativer Werke gewidmet sind, können ein eigenständiges demokratisches Engagement seitens der Studierenden befördern. Auf lange Sicht sollen mehr kulturelle Freiräume innerhalb der Universität geschaffen werden. Gleichzeitig fordern wir, dass geistige Werke, die mit Unterstützung der Verfassten Studierendenschaft geschaffen wurden, unter freien Lizenzen verfügbar gemacht werden, damit möglichst viele von diesen Erzeugnissen profitieren können und die kulturelle Entwicklung der Universitätsstadt Gießen angeregt wird.